Sandsteine, Steinbrüche und Steinhauer
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- Kategorie: HISTORIC
- Erstellt am Dienstag, 24. Januar 2012 22:46
- Zuletzt aktualisiert am Freitag, 27. April 2012 23:48
- Geschrieben von J. Riedinger
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Stolz der Steinhauer
Es wurde von mir festgestellt, dass sich die Sulzfelder in ihrer Steinhauerarbeit recht gut und stolz profilierten.
Fachwissen und Können gingen einher mit Mühe und ehrlicher Arbeit. Freude, Genugtuung und Handwerkerehre
sprechen zu uns aus manch alten Bildern. So existiert auch ein Farbfoto (siehe unten) aus der guten, alten Zeit.
Das Foto entstand 1903 beim Bahnhof, vor einer typischen Steinhauerhütte.
Abgelichtet sind 22 Steinhauer, die mit sichtlich stolzgeschwellter Brust um ein romanisch gehauenes Profilsegment
positioniert sind. Hinter dem schmucken Steinelement stehen zwei vier- bis fünjährige Jungen mit übergroßen Hüten
und freuen sich mit den neben ihn stehenden Vätern.
An den Gesichtsausdrücken der beiden Poliere ist unschwer abzulesen, dass auch sie
mit der gelungenen Arbeit zufrieden sind.
Am 14. Oktober 1879 wurde die Kraichgaubahn von Karlsruhe nach Heilbronn durch den Großherzog feierlich eröffnet.
Dies war der eigentliche Aufschwung für das Sulzfelder Steinhauerhandwerk. Mit dem Gleisbau war eine moderne
Infrastruktur für unseren Kraichgau notwendig. Es wurden Tunnele, Ober- und Unterführungen sowie eine große
Anzahl an Bahnhöfen, Güterhallen und Bahnwärterhäusern benötigt. Es war eine Selbstverständlichkeit, dass bei
einem Großteil dieser Bauten Sulzfelder Sandstein verwendet wurde. Nun wuchs der gelbe Sulzfelder Sandstein
über Sulzfeld hinaus und wurde im schon erwähnten Erbprinzenpalais, dem Hauptbahnhof, dem Feuerwehrhaus,
der Infanteriekaserne und dem LessingGymnasium in Karlsruhe verwendet. Auch findet man den Sulzfelder Sandstein
in mehreren herausragenden Karlsruher Wohnhäusern der Weinbrennerstraße, der Yorkstraße und der Nelkenstraße.
Ebenso wurden die evangelische Kirche von Forst und das Schulhaus von Grötzingen aus Sulzfelder Sandstein gebaut.
Und in der Freiburger Christuskirche weisen die Firstzinnen aus Sulzfelder Sandstein geradewegs in den Himmel. Im
Waisenhaus in Rastatt beherbergt unser Stein die Kinder. Im Badischen Bahnhof in Basel fahren die Züge an Sulzfelder
Steinen vorbei. Ferner wurden ganze Postgebäude in Pforzheim, Heilbronn, Mannheim und Heidelberg aus Sulzfelder
Steinen gebaut. Nicht zu vergessen sind die berühmt berüchtigten Steinlieferungen für die Schule nach Weinheim an
der Bergstraße, welche in den Steinanekdoten zu Wort kommen. Auch am Straßburger Münster sind verschiedene
Teilobjekte aus Sulzfelder Sandstein erneuert worden.
Für all diese Gebäude haben die unten aufgeführten Sulzfelder Steinhauerbetriebe folgende Steine geliefert:
Hau- und Quadersteine, Fuß- und Sockelgesimse, wasserabführende Sohlbänke, Tür- und Fenstergewänder,
Haupt, Gurt- und Traufgesimse, Quader- und Blockverblendungen, Saum-, Rand- und Wandgliederlisenen,
profilierte, ausgeprägte Fassadenziersteine. Die Auflistung der Sulzfelder Steinhauerbetriebe erfolgt im Alphabet.
• Antritter Gottfried
• Beisel Gerhard,
• Dups Jakob
• FundisAdam
• Himmelsbach + Cie
• KernAIois
• Kern Alfred
• Kern David
• Kern Johann
• Klebsattel Christian
• Meergraf Johann
• Mohr Philipp
• Maier Fritz
• Maier Wilhelm
• Mayer Gottfried
• Mehl Friedrich + Söhne
• Schadt Karl
• Schmidt Christian
• Schuldt Wilhelm
• Teutsch David
Diese Steinhauerbetriebe wechselten je nach Ergiebigkeit und Betriebsgröße zwischen dem
Jägersitz-, dem Jägerfritz-, dem Schaibern- und Rieth-Steinbruch hin und her.
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